Sonntag, 18. März 2018

... wenn Mountainbiker wandern gehen

Die erste Veranstaltung des Jahres ist erfolgreich bewältigt und nun auch schon wieder eine Woche her. Die Schmerzen sind vergessen, die Blasen verheilt und der Respekt vor unserem geplanten Sommerevent ist noch mal etwas größer geworden. Geplant war der Megamarsch Dresden als Vorbereitung für den eintägigen Stoneman Hike in den Sextner Dolomiten Anfang Juli. Auch wenn es für mich sicher keine Leidenschaft werden wird war es interessant in ein anderes sportliches Metier reinzuschnuppern. Die 50km/600hm von Dresden nach Bad Schandau haben gereicht. Da die wahren Megamärsche 100km lang sind habe ich jetzt einen tiefen Respekt vor den Langstreckenwanderern. Neben körperlicher Gesundheit bedarf es da einer sehr großen psychischen Stärke. Wir haben es geschafft und nach 8,5 h erfolgreich gefinisht. 
Das Event in Dresden mit rund 1000 Teilnehmern war relativ ausgebucht. Mit dabei, 3 Old stones Senioren. Unser viertes Kleeblatt konnte leider nicht an den Start gehen, da ja auch Samstags die Stein Bikes an den Frau/Mann gebracht werden wollen.
Start war also Samstag früh 8.00 Uhr im Augustusgarten direkt am Elbufer. Der Regen verzog sich pünktlich zum Beginn und verschonte uns dankenswerter Weise den ganzen Tag.
Die Strecke führte überwiegend auf dem Elbradweg entlang. Gelegentlich ging es steil links hoch, oberhalb der Weinberge mit herrlichem Blick ins Elbtal gerade weiter und dann wieder steil hinab. So sammelten sich da auch die Höhenmeter. 
Aller ziemlich genau 10km erwartete uns Wanderer eine Verpflegungsstelle. Auch wenn einige, wie immer, was zu meckern hatten waren die nett und liebevoll dargereichten Speisen und Getränke vollkommen ausreichend. Die Veranstaltung war ja als Wanderung und nicht als Brunch ausgeschrieben.

Und so ging es Stunde für Stunde weiter elbaufwärts. Genug Zeit zu klönen, sportliche Pläne zu schmieden und Vergangenes aufzuarbeiten. Allerdings meldeten bei etwa Kilometer 30 die ersten Blasen ihr Dasein an.
Die körperlichen Dauerbaustellen drängten sich nun auch in den Vordergrund, so das der Gang allmählich etwas unrunder wurde. Allerdings nicht nur bei mir. Die Anzahl der Wanderer im Nockenwellengang stieg mit fortschreitender Strecke kontinuierlich an. Geteiltes Leid ist bekanntlich halbes Leid.
Auf dem Abschnitt zwischen der Bastei und der Festung Königstein, bei Kilometer 40 dann die letzte kurze Rast. Unterhalb der imposanten Wehranlage sorgte die Fährüberfahrt auf die andere Elbseite noch mal kurz für etwas Stimmungsaufhellung. Der lustige Kapitän verabschiedete sich mit unserer Platzierungsangabe um 240 auf die Schlusskilometer. 

Mittlerweile quälte ich mich schon mit wirklich deftigen Schmerzen rum und der Kilometer war gefühlt mittlerweile auch zwei lang. Alles reine Kopfsache. 
Irgendwann kam Bad Schandau in Sicht, wir passierten das Ortseingangsschild und sichteten auf der anderen Elbseite auch schon das Ziel. Entweder den kurzen Weg durch die Elbe oder den Umweg über die Brücke ... ich hab echt kurz überlegt. Aber wir haben es korrekt zu Ende gebracht.
Auch wenn es keine Rolle spielt, ich erhielt als 180ster meine Finishermedaille. Gemeinsam gestartet gemeinsam angekommen und damit die Tagesaufgabe erfüllt. Erleichtert, schmerzgeplagt aber auch um eine Erfahrung reicher und mit der Erkenntnis das ich wohl lieber beim Radsport bleibe. Vielen Dank an die Orga und die zahlreichen netten Helfer für eine gelungene Veranstaltung, fetten Respekt allen Finishern, ein mitleidiges lächeln allen sich selbst Bescheissern sowie meinen Freunden Sören und Frank für wieder mal gemeinsam verbrachte Lebenszeit.
Nach dem Zieldurchlauf ging es zügig zum nahen Bahnhof und schwupp noch schnell rein in den Zug zurück nach Dresden. Die folgende grenzpolizeiliche Kontrolle mit Personaldatenabgleich wegen eventuellem illegalem Grenzübertritt bei Wanderern mit sächsischem Dialekt im Rahmen einer Sportveranstaltung ... vor nicht allzu langer Zeit sind Hunderttausende einfach so eingereist. Genau mein Humor. 

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